To/xische Beziehungen – wie heilen?
Die Summer School Südtirol wurde 2015 von Maxi Obexer gegründet, mit dem Bestreben, internationalen und lokalen Autor:innen einen Ort des künstlerischen Austauschs zu ermöglichen, und sie im öffentlichen Forum mit Expert:innen und Forscher:innen aus anderen Disziplinen zusammenzuführen. Dem Team gehörten Veronika Springmann und Maria Ch. Hilber an. Es setzt sich heute zusammen aus - Maxi Obexer (Autorin, Künstlerische Leiterin) Miriam Unterthiner (Autorin, Organisatorin) Greta Maria Pichler (Autorin, Organisation) und Christine Helfer (Journalistin, Kommunikation)
Programm
18.07.2021 - 23.07.2021
Summer School 2021
To/xische Beziehungen - Wie heilen?
Der Begriff des „Toxischen“ hat Fahrt aufgenommen, umso mehr, seitdem wir im Stillstand sind. Seit durch die Pandemie das Fluide, das dynamische Moment durch die Begegnungen im sozialen und öffentlichen Raum vertrocknen, sind die Auseinandersetzung häufig knöchern, hart und vergiftet.
Bereits vorher aber war er im Umlauf: Mit der „toxic masculinity“ wird der autoritäre und autokrate Körper-, Sprach- und Regierungsstil von Männern in Machtpositionen festgemacht.
Toxisches Sprechen
Das Toxische im sprachlichen Umgang ist in den Social Media, aber längst nicht nur dort, auch in der Tages- und Wochenpresse, zum Austragungsort des erbitterten Gegeneinander-, des feindseligen Übereinander-Sprechens geworden: Zum hate speech, mit shitstorms, die gegen einzelne Menschen bis in ihren privaten und persönlichen Bereich hinein geführt werden. Sprechen ist im Kern immer ein Handeln. Es entscheidet, blendet aus, macht sichtbar oder verschweigt.
Toxische Beziehungen
Diese drücken sich brachial durch die Strukturen ungleicher Geschlechterverhältnisse, sie enden oft tödlich für Frauen. Seit der Pandemie ist die Gewalt gegen Frauen und Mädchen, sind die Morden an ihnen explosionsartig angestiegen.
In einer fünfteiligen Plakatkampagne, die von Juni bis Oktober 2021 den öffentlichen Raum in Südtirol bespielt, werden diese Verbrechen thematisiert. Die Summer School Südtirol ko-kuratiert diese Kampagne in einer Zusammenarbeit mit Lungomare – dem Projektraum für Kultur und Gestaltung, mit Kunst Meran/o Arte, und in ständiger Begleitung von Medica Mondiale und Monika Hauser.
Die Summer School Südtirol 2021 lädt ein zur Erforschung dieser vergifteten Beziehungen,
nach ihren Ursprüngen und Mechanismen. Sie sucht gleichzeitig nach den Formen angemessener Reaktionen in bewusst gesteuerten Diffamierungen. Und sie fragt danach, wie sich das Vergiftete überwinden lässt, welche Formen und Visionen es im Auge zu behalten gilt, um Heilungs- und Versöhnungsprozesse zu installieren.
Dieses Jahr in Zusammenarbeit mit Kunst Meran/o Arte, Lungomare, Wiener Wortstaetten und dem Netzwerk der Münchner Theatertexter*innen
18.07.2021
Eröffnung der Summer School 2021
Eröffnungsvortrag, Buchvorstellung, Gespräch, Lesung und Konzert
Maxi Obexer: Infiziert
Eröffnungsvortrag
Manche gaben alles – andere ließen an Niedertracht nichts aus.
Die einen hauten rein – andere wuchsen über sich hinaus.
Die einen wurden leise, andere stritten ab.
Verständnisvoll, fassungslos, oder ungläubig,
infiziert sind wir alle.
Prof. Dr. Nivedita Prasad: Geschlechterspezifische Gewalt in Zeiten der Digitalisierung:
Formen und Interventionsstrategien.
Buchvorstellung
Geschlechtsspezifische Gewalt tritt zunehmend auch in digitalisierter Weise auf. Dennoch gibt es sehr wenig Publikationen dazu. Dieses Schweigen trägt auch dazu bei, dass Betroffene und ihr Umfeld oft die Gewalt als solche nicht erkennen, und entsprechend nicht dagegen intervenieren können.
Durch die Pandemie hat die Digitalisierung einen Quantensprung gemacht. Gleichzeitig haben Lockdowns etc. die physische Kontaktaufnahme erschwert sodass davon auszugehen ist, dass auch die Prävalenz von geschlechtsspezifischer Gewalt durch digitale Mittel zugenommen haben wird. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Quantensprung auch dazu beigetragen hat, dass der digitale Gendergap sich verringert hat, sodass Betroffene von Gewalt sich besser zur Wehr setzen können.
Das Buch ermöglicht das Erkennen von Formen digitaler Gewalt, erläutert interdisziplinäre Umgänge damit und zeigt Schutzlücken auf. Es verdeutlicht, dass eine Unterscheidung zwischen analoger und digitaler Gewalt in vielen Fällen – wie z.B. bei Stalking – keinen Sinn macht und plädiert dafür das Thema geschlechtsspezifische Gewalt in Debatten zu Digitalisierung zu inkludieren ebenso das Thema Digitalisierung von Gewalt in Debatten um geschlechtsspezifische Gewalt.
Das Buch erschreckt zunächst, weil es aufzeigt, dass auch digitales Wissen missbraucht werden kann; gleichzeitig macht es aber Mut, denn es zeigt kreative Umgänge damit.
Rosalyn D’mello: House of Repair
Lesung
Rosalyn D’Mello, arbeitet als Kunstkritikerin für verschiedene indische und internationale Magazine und Zeitungen. Sie ist Kolumnistin bei der Zeitung „Mid Day“ in Mumbai. Ihr Debütroman „Handbook for my Lover“ erschien Ende 2015, am Eröffnungsabend der Summer School liest sie aus ihrem neuen Text „House of Repair“. Rosalyn D’Mello wuchs auf in Mumbai und lebte ebenfalls in Delhi, bevor sie nach Südtirol, Tramin kam. We look forward!
Rosalyn D’Mello will forage through her five-year archive of weekly feminist columns to reconstruct her personal odyssey of repair and healing while navigating toxic patriarchy, the #metoo movement in India, re-discovering her personhood after falling in love and finally, marrying her way into a relationship with South Tyrol. The premise of her reading will be to assert the killjoy feminist’s right to wholeness and the remedial possibilities of counter-apocalyptic joy.
MITRosalyn D’Mello, Nivedita Prasad, Maxi Obexer
MusikMarkus Doggi Dorfmann
Ort
Schloss Velthurns
Uhr19:00
19.07.2021 - 23.07.2021
Textwerkstatt
literarisch - dramatische Workshops
Maxi Obexer, Bernhard Studlar, Wiener Wortstaetten, Raphaela Bardutzky und Theresa Seraphin, Netzwerk der Münchner Theatertexter*innen.
Ort
Schloss Velthurns
Uhrtäglich 10:00 – 16:00
19.07.2021
Die Stimme stärken um Deine Stimme zu stärken
Workshop
Die Stimme ist die Verlängerung unseres Körpers. Dort wo ich stehe, kann niemand
anderer sein. Diese Position beanspruche ich, allein durch die Existenz meines Körpers.
Unsere Stimmen, kann den Radius unserer Position erweitern, unseren Bedürfnisse,
Wünsche, Hoffnungen, Überzeugungen und Kreationen hinaus schicken, uns mit Anderen
verbinden oder klar abgrenzen.
Unser Körper ist der Klangkörper, der unserer Stimme Raum gibt ihre Kraft zu entfalten,
unsere Atmung, das Transportmittel das unsere Stimme zu unserem Gegenüber trägt.
Beides wird in diesem Workshop trainiert und dahingehend untersucht, wie der Prozess
des Schreibens, den des Sprechens beeinflussen kann und umgekehrt.
Mit
Elena Schmidt
OrtSchloss Velthurns
Uhr10:00
Forum 1
Lesung und Diskussion
Lesung aus dem Roman „Roter Affe“
Temporeich und intensiv erzählt Kaśka Bryla in ihrem ersten Roman über geteilte Geschichte, Verrat und die Macht der Freundschaft.
Roland K., mehrfacher Mörder und Vergewaltiger, sitzt in der JVA Moabit seine Haftstrafe ab. Mit Mania, der Gefängnispsychologin, scheint ihn mehr zu verbinden als ein paar Therapiestunden. Doch als Manias Kindheitsfreund Tomek aus Wien verschwindet und sie sich gemeinsam mit der Hackerin Ruth auf die verzweifelte Suche nach ihm macht, beginnt ein rasant erzählter Wettlauf mit der Zeit. Werden sie Tomek finden? Und will Tomek überhaupt gefunden werden? Und was hat das alles mit Roland K. zu tun? Mutig und lustvoll verknüpft Kaśka Bryla die großen Fragen von Schuld und Vergebung, von Gut und Böse mit einer unerwarteten Liebesgeschichte zu einer mitreißenden Road novel.
Kaśka Bryla
OrtRadoarhof Feldthurns
Uhr19:00
20.07.2021
Forum 2
Video Essay und Lesung
A caressing dialogical encounter von Judith Rifeser
Der experimentelle Film A caressing dialogical encounter (GB, 2019) versucht sich mit den folgenden Fragen auseinanderzusetzen: Was bedeutet es einen Menschen zu berühren? Wie sind Berührung und Atmung miteinander verbunden? Was heißt es zu lieben? Daraus entwickeln sich weitere Fragen: Wer bist du? Wer bin ich? In ihrem Film zeigt Judith Ausschnitte aus den filmischen Werken von 18 Filmemacherinnen aus der ganzen Welt und verwebt diese mit ihren eigenen experimentellen Aufnahmen um diese Fragen in einem imaginären Dialog mit der Philosophin Luce Irigaray zu erkunden.
Fischer Fritz von Raphaela Bardutzky
Fritz war früher Flussfischer im bayerischen Nirgendwo. Doch nach einem Kleinhirninfarkt neigt er zu Stürzen und laboriert an einer Sprechstörung. Fritzens Sohn Franz wiederum ist Friseur und Städter, beides mit Leidenschaft. Die Vater-Sohn-Beziehung ist seit Jahren hochkompliziert, wechselt zwischen Kontaktabbruch und unbeholfenen Smalltalk-Versuchen.
Franz kann und will sich also nicht um den Vater kümmern und engagiert stattdessen eine polnische Pflegekraft. Piotra, Anfang dreißig, ausgestattet mit Fernweh und einer Leidenschaft für polnische Indie-Musik ringt fortan in der bayerischen Pampa mit Fritzens Dialekt und Fritzens Verschwiegenheit.
Ein „Sprechtheater“ über das Miteinander-reden oder Nicht-mehr-miteinander-reden-können, über Unausgesprochenes und Verschwiegenes. Gleichzeitig ein wilder Sprachfasching aus Deutsch, Polnisch und Bayerisch, voller Übersetzungsversuche und Zungenbrecher.
„Als „Sprechtheater“ hat Bardutzky ihren Text gelabelt, das klingt selbstverständlich, führt aber auf eine Spur, wie diese Autorin Theater versteht: als Kunst, die ihre Verstörungen mit sprachlichen Mitteln erzeugt, in direkter Nachbarschaft zum Musiktheater. […] und wie kreativ, mit wieviel Freude am Stolpern, wie musikalisch Bardutzky dieses Spiel hier spielt, ist faszinierend – zumal das Spiel kein Selbstzweck ist, sondern inhaltlich gedeckt bleibt“ (Falk Schreiber auf nachtkritik.de)
Übersetzungen ins Polnische von Aleksandra Lukoszek.
Nominiert für den Heidelberger Stückemarkt und den Münchner Förderpreis für Neue Dramatik.
Judith Rifeser
Raphaela Bardutzky
Radoarhof Feldthurns
UHR19:00
21.07.2021
Forum 3
Lesung und Diskussion
playground PLANET 09
In dem playground PLANET 09 von Theresa Seraphin reist eine Crew aus 10 – 15 Spieler:innen ins Weltall, um ein unerklärtes Phänomen zu untersuchen, das allgemein als PLANET 09 bezeichnet wird. Sie finden eine Anhäufung irdischen Weltraumschrotts, der auf bisher unerklärliche Weise ins Universum gelangt ist. Scheint die Schrottformation erst unbelebt zu sein, stellt sich bald heraus, dass sie nicht alleine auf PLANET 09 sind. Ausgehend von diesem theatral-interaktiven Setting werden die Spieler*innen vor verschiedene Aufgaben und moralisch grundsätzliche Entscheidungen gestellt. Zentral fist hierbei die Frage nach den Möglichkeiten gemeinsamen Handelns. Wie werden Individuen zu einer Gemeinschaft? Wie kommen wir als Menschen, ausgehend von den eigenen politischen Überzeugungen in ein notwendiges gemeinsames Handeln? Und: Kann Gemeinschaft auch über den Begriff des Humanen hinaus gedacht und praktiziert werden?
Megafad oder der längste Nachmittag des Universums von Bernhard Studlar
Die Eine und Der Andere. 2 Nachbarskinder, die Tag für Tag zu Hause sitzen. Dort kriecht die Langeweile aus allen Ecken, und weil sonst niemand da ist, werden Tassen und Möbelstücke zu Gesprächspartnern. Oder man starrt einfach vor sich hin. Starrt so lange, bis… ja bis das geradezu Unmögliche passiert und da ein Loch in der Wand ist. Argwöhnisch kriecht „Der Andere“ hindurch. „Die Eine“ empfängt ihn erwartungsvoll mit einem Stück Kuchen.
Und jetzt? Noch etwas schüchtern, doch bald immer vertrauter, finden die beiden ins Spiel, denken sich fantastische Geschichten aus, streiten und versöhnen sich und besiegen am Ende sogar das Langeweile-Monster.
Theresa Seraphin
Bernhard Studlar
Radoarhof Feldthurns
Uhr19:00
22.07.21
Forum 4
Buchvorstellung, Vortrag und Diskussion
Barbara Bachmann: „Hure oder Heilige“
Buchvorstellung
In ihrem Buch beleuchten die Reporterin Barbara Bachmann und die Fotografin Franziska Gilli die Widersprüche des italienischen Frauenbildes. Lasziv tanzen leicht bekleidete Frauen durchs Hauptabendprogramm, die #metoo-Debatte verhallt ergebnislos, sexistische Stereotype sind festgefahren, alle drei Tage wird im Land der Kavaliere und Charmeure eine Frau (meist durch ihren Partner) ermordet. Nach dreijähriger Recherche und Gesprächen mit der demonstrierenden Feministin ebenso wie mit der magersüchtigen Miss-Anwärterin zeichnen die Autorinnen das Porträt eines Landes, in dem starre Geschlechterrollen und Klischees zementierter denn je scheinen.
Die Kunst eines Plakats – die Kunst einer Kampagne
Vorstellung der Plakatkampagne und Diskussionsrunde
Die Kampagne „Etwas läuft falsch“ greift sich eines der härtesten Themen: die Gewaltverbrechen an Frauen und Mädchen, und stellt es in den Öffentlichen Raum,
mit dem Versuch, der Normalität dieser Verbrechen den Kampf anzusagen. Auf den Straßen, auf den Plätzen, auf den Bushaltestellen – im ausgesetzten Feld des Urbanen, soll sichtbar werden, was sich sonst im Geheimen, im Versteckten, im Schweigen abspielt.
Eine politische Kampagne mit den Mitteln der Kunst, der Sprache und der Bildenden Kunst.
Entstanden aus einer Zusammenarbeit von Lungomare, Meran Art / Kunst Merano und der Summer School Südtirol, kuratiert von Daniele Lupo, Angelika Burtscher, Martina Oberprantacher und Maxi Obexer.
Barbara Bachmann, Angelika Burtscher, Daniele Lupo, Rosalyn D’Mello und Maxi Obexer
OrtRadoarhof Feldthurns
Uhr19:00
23.07.2021
Forum 5
Lesung und Gespräch
Abschlusslesung aller StipendiatInnen der Summer School Südtirol 2021
MitLiat Fassberg, Jan Geiger, Barbara Kadletz, Ursula Knoll, Anna Künig, Miriam Lesch, Dana Linssen, Denijen Pauljevic, Judith Rifesser, Miriam Unterthiner
OrtRadoarhof Feldthurns
Uhr19:00
Biografien
Maxi Obexer IT/DE
Schriftstellerin, Dramatikerin, Gründerin der Summer School Südtirol (2015) sowie des Neuen Institut für Dramatisches Schreiben (NIDS). Sie lehrte u. a. an der Georgetown University in Washington DC, an der Universität der Künste sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ausgezeichnet u. a. mit dem Robert-Geisendörfer-Preis für Illegale Helfer. Nominiert für den Bachmannpreis für ihren Romanessay Europas längster Sommer, übersetzt ins Englische und Italienische 2020.
Bernhard Studlar AT
Dramatiker, Gründer und Leiter des Autorentheaterprojekts „Wiener Wortstaetten“. Studium der Theaterwissenschaften, Philosophie, Germanistik und des Szenischen Schreibens. Er schrieb bisher u. a. für das Burgtheater, das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, das Schauspielhaus Graz und das Theater Rabenhof in Wien. Im Zuge des Programms „Wiener Stimmen“ des Burgtheaters verfasste er 2020 den Theatertext Sonnenanbeterin.
Raphaela Bardutzky DE
Theaterdramaturgin, Autorin, Drehbuchlektorin und Script Consultant im Art-House-Filmbereich. Studium der Dramaturgie, der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft und der Philosophie. Gemeinsam mit Theresa Seraphin gründete sie 2016 das „Netzwerk der Münchner Theatertexter*innen“. Sie ist Teil des Kuratorinnen-Teams der Münchner Lesereihe LIX.
Theresa Seraphin AT/DE
Autorin, Theaterautorin sowie Dramaturgin an der ARGEkultur. Sie studierte Dramaturgie, Komparatistik und Kunstgeschichte an der Theaterakademie August Everding. Mit dem Projekt „Netzwerk der Münchner Theatertexter*innen“ fördert sie zeitgenössische Theatertexte sowie deren AutorInnen. Ihre Texte sind Teil von Theaterstücken (Münchner Schichten) und Performances, zuletzt der Podcast Erika und Therese GAY AGAIN.
Christine Helfer IT
Freie Journalistin, Publizistin und Autorin. Sie arbeitet für Radio, Print und TV, u. a. als Gestalterin der Radio-Theatersendung auf RAI Südtirol, ebenso für das TV-Magazin Minet, das Minderheitenmagazin der RAI. Als Journalistin beschäftigt sie sich vor allem mit Kunst, Kultur, Soziologie und dem breitgefächerten Thema „Nachhaltiges Leben“ sowie deren Schnittstellen und Berührungspunkte. Veröffentlichung: Theatermenschen bei Edition Raetia, 2010.
Greta Maria Pichler IT/AT
Autorin. Abgeschlossenes Studium der Sprachkunst und Philosophie. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Seit 2016 Mitglied des Künstlerinnenkollektivs „Textkörper“, seit 2018 Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift JENNY. Seit 2020 Vorstandsmitglied der SAAV Südtiroler Autorinnen und Autorenvereinigung. 2020 und 2021 ist sie Kuratorin der Literaturpassage im Museumsquartier Wien.
Miriam Unterthiner IT/AT
Autorin und Dramatikerin. Studium der Germanistik und der Philosophie. 2017 gewann sie die Bozner Autorentage, Kategorie Prosa. Im Folgejahr wurde sie in das Dramatiker-Förderprogramm der uniT „Wiener Gruppe“ aufgenommen. Mit ihrem Text nAKT. Die Erkundung des Das wurde sie 2019 zum Symposium „Weibliche Erzählperspektive(n)“ eingeladen. Sie wurde für den Retzhofer Dramapreis 2021 nominiert.
Liat Fassberger ISR/DE
Dramaturg*in und Dramatiker*in. Realisiert Projekte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstler*Innen in Israel und Deutschland. MA in Dramaturgie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit einer Schlussarbeit zum Thema Towards a Heterogeneous Theater. BA in Theater- und Geisteswissenschaft an der Universität Tel Aviv. Fassberg ist Dramaturg*in des Israelischen Künstlerkollektivs „PathosMathos“ und Ausschussmitglied des hebräischen Komitees „Eurodram“. Preisträger*in des Gargonza Arts Award 2020 in der Sparte Literatur. Für das Stück Etwas Kommt Mir Bekannt Vor erhielt Fassberg 2017 den Retzhofer Dramapreis.
Jan Geiger DE
Studierte „Literarisches Schreiben“ an der Universität Leipzig und „Soziale Arbeit“ an der Hochschule München. Sein Stück „Kow Loon“ wurde 2015 am Landestheater Coburg uraufgeführt. Seit 2012 werden seine Stücke vom Dreimaskenverlag München verlegt. Sein Text“drag me out!“ wurde im Rahmen des Serienprojektes MÜNCHNER SCHICHTEN 2018/19 (Folge 8) uraufgeführt. Die Episode wurde zu den bayrischen Theatertagen 2020 eingeladen. Zuletzt feiert sein Stück INNUENDO (eine Zusammenarbeit mit der Regisseurin Lea Ralfs) im Pathos Theater Premiere. Er arbeitet als Sozialarbeiter in der Suchtberatung.
Miriam Lesch AT/DE
2012 – 2015 Regieassistentin am Schauspielhaus Graz & der Schaubühne am Lehniner Platz (Berlin). Regelmäßige Veröffentlichungen & Lesungen von Kurzprosa & Lyrik (u.a. LICHTUNGEN, BIEST, freiVERS). Seit 2015 wohnhaft in Wien. Autorin & Dramaturgin für diverse Projekte (u.a. Performance Sensea[r]tion N°1, Kunsthalle Wien // Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd / Wuk). Mitglied des Autorinnen*Stammtisches am Kosmos Theater. Miriam V. Lesch sucht in ihren Arbeiten eine transdisziplinäre Auseinandersetzung mit immer neuen Formaten.
Dana Linssen NLD
Film critic, philosopher and writer from The Netherlands. She is the former editor-in-chief of de Filmkrant magazine, a long-standing film critic for NRC Handelsblad, the founder of the Slow Criticism Project and a curator of the Critics’ Choice at the International Film Festival Rotterdam. She has received several awards for her work as a film critic. In 2017 she wrote the libretto for ‚Creator/Destroyer. 17 Ways to Spell Boson‘, a ‚particle cantata‘ about the discovery of the Higgs boson. In 2021 ‚Instead of Heroes‘ will have its world premiere at Het Zuidelijk Toneel, to which she contributed a stand alone one act monologue about Tracey Emin. She is currently developing the libretto for a new collaboration with composer Maarten Ornstein and a screenplay for a speculative documentary.
Denijen Pauljevic SRB/DE
Geboren in Belgrad, flüchtete Denijen Pauljević während der Jugoslawien-Kriege nach Deutschland, lebte illegal in München und verbrachte vier Jahre in einem Asylheim. Er studierte interkulturelle Kommunikation, nahm an der Drehbuchwerkstatt an der HFF in München teil und arbeitet an verschiedenen Literatur-, Drehbuch- und Theaterprojekten.
Von 2013 bis 2018 war er für die Koordination der Münchner Balkantage verantwortlich. 2014 erhielt er die Autorenförderung Raniser Debüt, 2015 das Literaturstipendium der Stadt München.
Barbara Kadletz AT
Lebt und arbeitet als Buchhändlerin in Wien. Wenn sie nicht die Bücher anderer verkauft, schreibt sie an ihren eigenen Texten oder spricht über Literatur- als Moderatorin, Rezensentin oder in ihrem wöchentlichen Blog: „Das Buch zum Wochenende“. Bisher Veröffentlichungen von Theaterstücken („Eurostar“ mit Ursula Knoll) und Kurzgeschichten. 2. Platz beim FM4-Literaturwettbewerb „Wortlaut 2018“, Shortlist für den Buchblog Award 2019 & 2020.
Elena Schmidt AT/DE
In Wien geboren und aufgewachsen, lebt Elena Schmidt seit einigen Jahren in Berlin. Das Schauspielstudium absolvierte Elena in Salzburg am Mozarteum. Elena erhielt Theaterengagements unter anderem von den Salzburger Festspielen, dem Volkstheater Wien, dem Schauspiel Hannover, dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Deutschen Theater Berlin. Seid der Spielzeit 2019/20 ist Elena festes Ensemblemitglied am Maxim Gorki Theater in Berlin. Neben Theatertätigkeiten war Elena in einigen Kurz und Langfilmen zu sehen, wie zum Beispiel in Prototypes von Doireann O`Malley, welcher 2018 der Berlin Art Prize gewann. Elena arbeitet seit 2011 regelmäßig mit unterschiedlichsten Radiosendern zusammen, neben der Sprecher:innentätigkeit ist Elena seit 2012 auch als Regisseur:in und Dramaturg:in im Hörspielbereich tätig. 2019 initiierte Elena die Gründung des Künstler:innen Kollektivs Elevator Bitches. 2019 nahm Elena die Tätigkeit als Autor:in auf. Unter anderem verfasste Elena gemeinsam mit zwei anderen Kolleg:innen ein Manifest für das Maxim Gorki Theater, in dem es maßgeblich um Erneuerungen der Arbeitsatmosphäre hinsichtlich diskriminierungsfreier Räume geht, sowie ein Theaterstück in dem unsere Fähigkeiten über Gewalt zu sprechen und einen Umgang mit ihr zu finden, untersucht werden. Seid einigen Jahren ist Elena als Stimmcoach tätig. Elena widmet sich in ihrem Workshop speziell der Verstärkung der Stimmen von FLINT-Personen.
Ursula Knoll AT
Lebt als Dramatikerin und Verlagslektorin in Wien. Promovierte Literaturwissenschaflterin, längere Forschungsaufenthalte in Bishkek (Kirgistan), Washington DC und Prag. Langjährige Theaterarbeit in Kooperation mit den wiener wortstaetten, Wiener Klassenzimmertheater, Dschungel Wien, Papiertheaterkollektiv Zunder und im Autorinnenteam mit Barbara Kadletz („Eurostar“).
Nivedita Prasad DE
Prof. Dr. Nivedita Prasad, hat an der FU Berlin Sozialpädagogik studiert und an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg promoviert. Mit dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ beschäftigt sie sich seit 25 Jahren aus einer intersektionalen Perspektive auf aktivistischer und akademischer Ebene. Sie hat zudem im autonomen Mädchenhaus Berlin und 15 Jahre lang bei Ban Ying – einer Beratungs- und Koordinationsstelle gegen Menschenhandel – gearbeitet. 2012 wurde ihr der Anne-Klein-Preis der Heinrich Böll-Stiftung – für ihr Engagement gegen Menschenrechtsverletzungen an Migrantinnen – verliehen. Seit April 2013 ist sie Professorin an der Alice Salomon Hochschule Berlin.
Rosalyn D'Mello DE/IND
Rosalyn (she/her) is an author, art critic, columnist, researcher, lecturer and editor. She is the author of A Handbook for My Lover, published by HarperCollins India in 2015 and her writing has appeared in numerous anthologies worldwide. She is a TBA 21 Ocean Fellowship 2021 Mentor and has been selected as a research fellow at Künstlerhaus Büchsenhausen, Innsbruck, for 2021-2022. She is a recipient of the India Foundation for the Arts research grant (2019-2020) which has been supporting her writing based on her visits to South Asian artists‘ studios, the subject of her forthcoming book for Oxford University Press. She writes a weekly feminist column for mid-day since January 2016, a fortnightly column for STIR and is a regular contributor to OPEN. She lives in Tramin in Südtirol.
Markus "Doggi" Dorfmann IT
Markus “Doggi” Dorfmann gab sein erstes Konzert mit 13 Jahren (knapp vor seinem ersten Geschlechtsverkehr), studierte 1986 – 1999 Sportwissenschaften (Halbtags) und später E-Bass am „Vienna Jazz Konservatorium“ Wien (Rock: 3 Akkorde vor 1000 Fans – Jazz 1000 Akkorde vor 3 Fans, uff). 2003 gründete er die Gruppe „Dor Doggi Sing‘“ und brachte seine erste CD „Anjedn a bissl“ heraus (Handegemacht von vorne bis hinten!). Nach „Kraut&Ruabm“ (2006) prägte sich vor allem die Melodie von „Dor Franz vom Grödnertol“ ins Gedächtnis (Gedächtnis, hää?) der Südtiroler ein. Seitdem sind 7 Cd`s entstanden (SIAE läßt grüssen) und seit 2009 ist der “Doggi” mit Jochen Gasser (Bussi mein lieber Zupprmonn) mit dem Programm “Die Zupprmandor” unterwegs. Zum 10-jährigen Jubiläum 2013 ist die Cd “Feirum” erschienen (Danke Chris Kaufmann und Markus Mac Mayr). Im Winter 2013/2014 beschäftigte sich Doggi in seiner Rubrik “Doggi´s Senf” mit den unergründlichen Tiefen der Südtiroler Polli-tik. 2015 gibt es weitere Überraschungen für Doggi`Fans: die „SOLO, aber NICHT allein“ Tour 2015.
Anna Künig IT
Poetry Slammerin, Autorin. Sie studiert Philosophie und Theologie in Frankfurt am Main. Seit 2018 präsentiert sie ihre Texte auf unterschiedlichen Bühnen (Redewettbewerbe, Poetry Slams, Theater, Kulturveranstaltungen…)
Judith Rifeser IT/GBR
Fremdsprachen-und Medienpädagogin, Filmemacherin. Sie engagiert sich ehrenamtlich im Vorstand der „Association for Language Learning“ (ALL). Zurzeit lehrt und forscht sie an der Goldsmiths, University of London. Zuvor war sie u.a. an der Johns Hopkins University, Baltimore (USA), an der University of Roehampton und am Institute of Education (IoE), UCL London, sowie an verschiedenen Schulen im In-und Ausland tätig. Ihr Animationsfilm A Letter Of Love To You (GB, 2016) wurde erstmals beim London Feminist Film Festival 2016 gezeigt. Die Premiere ihres Kurzfilms Care|ss (GB, 2017) fand am Institute for Contemporary Art (ICA) London statt. Mit ihrem Film A caressing dialogical encounter (GB, 2019) belegte sie den zweiten Platz bei den BAFTSS 2021 Awards in der Kategorie „Videographic Criticism“.
Kaśka Bryla AT/POL
in Wien geboren, zwischen Wien und Warschau aufgewachsen. Studium der Volkswirtschaft in Wien, Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, wo sie 2015 die Literaturzeitschrift und das Autor_innennetzwerk PS-Politisch Schreiben mitbegründete. Sie war Redakteurin des Monatsmagazins an.schläge, erhielt 2013 das STARTStipendium, 2018 den Exil Preis für Prosa. Seit 2016 gibt sie Kurse zu Kreativem Schreiben in Gefängnissen und für Menschen mit Migrationshintergrund. 2019 inszenierte sie in Leipzig die Reihe Szenogramme. „Roter Affe“ (2020) ist ihr erster Roman.
Barbara Bachmann IT
Freie Journalistin. Studierte Germanistik, Politikwissenschaft und Spanisch in Innsbruck und León. Lernte das journalistische Handwerk beim Südtiroler Wochenmagazin ff und der Zeitenspiegel-Reportageschule in Reutlingen. Sie erhielt 2018 den Axel-Springer-Preis (Gold) für „Sex, Lügen und YouTube”. Dieses Jahr veröffentlichte sie gemeinsam mit Franziska Gilli im Raetia Verlag „Hure oder Heilige“, eine Recherche zum Frauenbild in Italien.
Partner
VERANSTALTER
NIDS Neues Institut für Dramatisches Schreiben
SAAV Südtiroler Autorinnen – und Autorenvereinigung
PARTNER 2021
Die Wiener Wortstaetten
Lungomare
Medica Mondiale
Kunst Meran/o
Netzwerk der Münchner Theatertexter*innen
NIDS Neues Institut für Dramatisches Schreiben
NETZWERK
Goethe Institut
TEAM
Maxi Obexer
Miriam Unterthiner
Greta Maria Pichler
Christine Helfer